Am Donnerstag, 07.11.2019, wurde die Feuerwehr Hollfeld um 20.23 Uhr zu einem Wohnhausbrand in den Steinweg in Hollfeld gerufen. Bereits in der Alarmmeldung wurde uns mitgeteilt, dass es sich um ein Wohnhaus mit 6 Parteien handelt und dass mehrere Personen von den Flammen eingeschlossen seien. Bei Eintreffen standen wir folgender Lage gegenüber: Im Erdgeschoss schlugen Flammen aus der Eingangstür, der dahinterliegende Flur stand in Vollbrand. Im 1. OG standen Personen hilfeschreiend am Fenster, hinter ihnen drang dichter schwarzer Rauch aus. Ein Kind wurde von der Mutter aus dem Fenster geworfen und von Passanten aufgefangen.
Nachbarn wiesen uns auf weitere verzweifelte Bewohner im 2.OG hin, die auf sich aufmerksam machten. Während ein erster Trupp unter Atemschutz ins Erdgeschoss vordrang und mit der Brandbekämpfung begann, wurde das Gebäude von außen mit mehreren Steckleitern und der Dreiteiligen Schiebeleiter angeleitert um mit der Personenrettung zu beginnen. Letztendlich stellte sich heraus, dass insgesamt 19 Bewohner des Hauses mit teils schweren Verletzungen gerettet werden mussten, darunter eine hochschwangere Frau. Nach Eintreffen weiterer Feuerwehren wurde der Atemschutzeinsatz im Haus massiv ausgeweitet. Die Flure und das Treppenhaus brannten mittlerweile auf allen Etagen. Mehrere Trupps durchkämmten die teilweise verwinkelten Wohnungen, um dort nach weiteren Personen zu suchen. Während ein Hund gerettet werden konnte, kam für zwei Katzen jede Hilfe zu spät. Außen drohten die Flammen auf ein angrenzendes Wohnhaus in der dicht bebauten Hollfelder Altstadt überzugreifen, was mittels eines Löschangriffs verhindert werden konnte. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde das Gebäude entraucht und durch das THW gesichert. Die schwerer Verletzten Personen wurden auf umliegende Krankenhäuser verteilt. Eine Leichtverletzte und nun obdachlose Familie kam unbürokratisch im Hollfelder Altenheim unter.
Aufgrund der Vielzahl der Verletzten kamen vom Rettungsdienst 114 Sanitäter mit 35 Fahrzeugen zum Einsatz. Auch drei Rettungshubschrauber waren auf Anflug, wovon zwei abbestellt werden konnten. Die Einsatzleitung des Rettungsdienstes hatte ihr Hauptquartier an der Grundschule aufgeschlagen, ein Hubschrauberlandeplatz wurde am ASV-Sportplatz eingerichtet.
Von Feuerwehrseite waren ca. 160 Feuerwehrleute aus den Wehren Hollfeld, Waischenfeld, Plösen/Gollenbach, Neuhaus, Mistelgau, Breitenlesau, Aufseß, Bayreuth, Thurnau, Sanspareil, Plankenfels, Weiher, Kainach, Treppendorf und Obernsees im Einsatz. Die anrückenden Feuerwehren sammelten sich in der Bamberger Straße und Am Graben.
Weiter waren 6 Polizisten und 15 Mitglieder des THW Kulmbach an der Einsatzstelle.
Einsatzende für die Feuerwehr Hollfeld war gegen 2.45 Uhr.